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1. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 196

1913 - Leipzig : Hahn
196 etwa auf meinem Kontor heute Ball? Und wo waren Sie gestern abend? Wenn ich nicht irre, galoppierten Sie auf einem Schimmel zum Dammtore hinaus und hatten nicht Zeit, auf Ihren Prinzipal zu achten, der zu Fuß nebenher ging." „Ich bitte tausendmal um Entschuldigung!" entgegnete der junge Mann blutrot, „ich------------" „Schon gut!" unterbrach ihn Mohrfeld, „ich habe nichts damit zu schaffen, was meine Leute außer den Kontorstunden anfangen, sobald sie ihre Geschäfte sonst pünktlich besorgen. Aber mit Ihnen ist das ein anderes. Sie haben eine arme Mutter, die am Notwendigsten Mangel leidet, drei unerzogene Brüder, von denen mir erst gestern zwei barfuß begegnet sind, und das zu einer Tageszeit, wo Kinder in der Schule sein müssen. Es würde Ihnen mehr Ehre machen, wenn Sie danach trachteten, für Ihre Brüder zu sorgen, anstatt sich nach dem Modejonrnale zu kleiden und auf einem Schimmel zu stallmeistern. Gehen Sie an Ihre Geschäfte!" Der junge Mann war wie mit Purpur übergvffen, er verzog sich rückwärts wie ein Krebs und war wie der Blitz zur Tür hinaus. Der Kaufmann schritt vollends die Diele entlang und trat in sein Kontor. Ich folgte. Welch ein Anblick! Ein langer, ziemlich finsterer Saal, in welchem Pult an Pult stand, hinter einem jeden ein emsig schreibender oder rechnender Mensch, ich zählte deren dreißig; in einem Nebensaale saßru auch noch etliche. Unfern der Tür hatte ein ziemlich bejahrter Manu hinter einem Zahltische Platz genommen, neben und hinter ihm standen mehrere eiserne Kisten. Ich tat einen tiefen Seufzer. „Nun, Herr Carstens!" redete der Prinzipal bei seinem Eintritte den Kassierer an, „was gibt es Neues?" „Wenig!" entgegnete dieser ruhig. „Mehrere Anfragen sind ein- gegangen, können aber nicht berücksichtigt werden. In Livorno haben wir nichts, auf Genua und Venedig können wir um des eigenen Bedarfs willen nichts abgeben, drei unserer Schiffe laden auf dort. Zwei Valuten (Wechsel) auf Neuyork und eine auf Havanna, die auch begehrt wurden, habe ich angewiesen. Können Sie Kopenhagener und schwedische Papiere zu einem annehmbaren Kurs brauchen?" „Nein, es soll so wenig Geld als möglich in Papiere gesteckt werden, ich brauche nächstens einen bedeutenden baren Vorrat; merken Sie sich das!" Er ging weiter, stand aber bald darauf vor einem Pulte füll. „Smd die Stückgüter gestern an Bord der ,Artemisia' gekommen, Herr Köhler?" ftagte er hingeworfen. „Ist die Assekurauz für meinen ,Pfeil' besorg:, und hat Kapitän Heysen seine Papiere?" „Es ist alles besorgt!" war die Antwort. „Hier sind die Konnosse- ments (Seefrachtbriefe), hier die Police und hier der Empfangsschein des Kapitäns." „Gut, ich bin mit Ihrer Pünktlichkeit zufrieden. Fahren Sie so fori; Ordnung ist die Seele des Geschäftes. Nehmen Sie sich aber mit dew

2. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 197

1913 - Leipzig : Hahn
197 Streusand in acht, es ist ein widerlicher Anblick, wenn er so umherliegt wie aus Ihrem Pulte." Herr Mohrseld war an seinen Platz gekommen, den eine Barriere von dem Saale schied, er deutete mit der Hand auf mich und auf einen Stuhl und wendete darauf seine Aufmerksamkeit einer Menge von Briefen zu, die seiner Ankunft harrten. Eine tiefe Stille herrschte, die nur durch das eintönige Gekritzel der Federn unterbrochen wurde, kein lautes Wort ward vernommen, und selten hörte man hier und da ein unterdrücktes Zischeln. Von mir nahm kein Mensch Notiz, keine Frage ward an mich gerichtet, ja nicht einmal ein neugieriges Auge ruhte auf mir. Der Kaufmann hatte die Durchsicht der Briefe beendet, er rief mehrere junge Männer herbei und beauftragte sie mit ihrer Beantwortung. „Um 1 Uhr muß alles zur Unterschrift fertig sein! — Sie, Herr Becker, müssen sich vorsehen, damit Sie in den ftanzösischen Briefen nicht wieder wie neulich Fehler einschleichen lassen. Sie arbeiten zu schnell, zu flüchtig; nehmen Sie Herrn Horst zum Muster, seine englische Korrespondenz ist eine Musterkorrespondenz. Übrigens merke ich bei Ihnen seit kurzem eine Neuerung, die nichts taugt. Sie schreiben einen wunderlichen, Phrasen- haften Stil und brauchen mitunter drei Zeilen, wo drei Worte ausreichen. Unterlassen Sie das! Dergleichen Wortprunk ist überall eine Narrheit, bei einem Kaufmann ist er es doppelt; aber das kommt von den un- finnigen neuen Romanen und Almanachen, die Sie unaufhörlich lesen, die Sie noch für jede solide Beschäftigung unfähig machen werden. Ich habe Sie gewarnt, seien Sie auf Ihrer Hut!" Das waren glänzende Aussichten! Welche Aufnahme konnte ein Romanschreiber von einem Manne erwarten, der solche Ansichten hegte? Zum Überfluß wandte sich noch Herr Mohrfeld in diesem Augenblicke zu mir und sagte ziemlich kurz: „Nun, mein Herr, an unser Geschäft!" „Zu Befehl!" stotterte ich und überreichte ihm meinen Brief; aber -roch hatte er denselben nicht geöffnet, als wir durch einen dritten unter- brochen wurden. „Sieh da! Guten Morgen, Herr Kapitän Heysen!" rief der Kaufmann lebhaft. „Sie kommen wahrscheinlich, um Abschied zu nehmen? Reisen Sie glücklich, und bringen Sie sich und Ihre Mannschaft gesund zurück, geben Sie mir auf Schiff und Ladung wohl acht, und machen Sie mir keine Havarie (Seeschaden)! — Ihrer Frau sagen Sie, daß sie sich in vorkommenden Fällen nur dreist an mich wenden soll. — Wenn Sie eine einigermaßen gute Gelegenheit haben und sie geschickt zu benutzen verstehen, sind Sie vor Weihnachten wieder hier. — Nun, adieu, Kapitän, Sie haben" — hier warf er einen Seitenblick auf den Kalender — „keine Zeit zu verlieren, es ist hoch Wasser; das Schiff löst die Taue, und ich habe es nicht gern, wenn meine Kapitäne sich zum Blankeneser Sande oder gar bis zur Lühe nachsetzen lassen. — Glückliche Reise!" Der Kapitän beurlaubte sich, und ein anderer Mann nahm seinen Platz ein. „Guten Morgen, Herr Flügge! Was bringen Sie mir?"

3. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 244

1913 - Leipzig : Hahn
244 ein wenig ausgelassen vor. Seine offenen, angenehmen Gesichtszügr prägten sich meinem Gedächtnis ein, und gern hätte ich den Grund seiner Munterkeit gewußt. Am folgenden Tage erfuhr ich ihn durch einen Zufall. Jener Soldat hatte während seiner ganzen Dienstzeit, drei Jahre, keinen Urlaub gehabt, um seine Heimat und seine Familie wiederzusehen; denn seine geringen Mittel erlaubten ihm die weite Reise nicht. Die lange Trennungszeit war ihm schwer geworden; er war immer schweigsam gewesen; denn er dachte viel an seine Eltern und Freunde und an sein heimatliches Dorf, vor allem aber an seine Mutter. Die war eine arme Bäuerin, alt und schwach; aber sie besaß einen fröhlichen 5tnn und ein wahres Engelsgemüt. Bon allen ihren Rindern liebte sie den fernen Sohn mit der größten Zärtlichkeit und ganz besonderer Sorge. Seine häufigen Briefe milderten freilich die Bitterkeit der Trennung; aber Papier bleibt doch immer nur Papier, und zärtliche Mütter wollen ihre Rinder sehen und mit fänden fassen. Auch den Rindern genügt es nicht zu wissen, daß daheim ein teures, graues Haupt ihrer gedenkt; sie wollen es an ihre Brust drücken. Nun bekam das Regiment eine neue Garnison, sie war die nächste Stam bei dem Heimatsorte des blauäugigen Soldaten. Nur wenige Meilen lagen jetzt zwischen ihm und dem Baterhause, das war der Grund seiner Fröhlichkeit nach dem anstrengenden Marsche. Zwei Tage waren nach dem Einmarsch des Regiments ver- gangen, und unser Soldat war im Begriff, sich einen kurzen Urlaub zu erbitten, um nach Hause zu eilen. Da wurde ihm ein Brief übergeben, der kam von seiner Mutter und lautete: „Morgen komme ich nach der Siam, ich kann's nicht mehr erwarten, ich muß meine Arme um deinen Hals schlingen!" Es gelang dem guten Sohn, am andern Tage für einige stunden vom Dienste befreit zu werden« In der Nacht konnte er nicht schlafen. Mft setzte er sich aufrecht und blickte nach dem gestirnten Himmel. So verstrichen lange Stunden, bis endlich die Ermattung siegte; aber er träumte von seiner Mutter. Sie stand lächelnd an seinem Lager und strich mit der Hand über seine Stirn. Langsam schlichen am andern Morgen die Stunden hin. Die Gedanken des Sohnes eilten in die Heimat. Er sah seine Mutter ein Bündel für ihn zurechtbinden und sich auf den ll)eg machen. Im Geiste folgte er der guten, alten Frau, wie sie auf der langen, staubigen Landstraße hinschritt. „Ach, könnte ich ihr doch das Bündel tragen!" sagte der Sohn leise vor sich hin. Dann eilte er ans Fenster, setzte sich wieder auf den Schemel und verfiel in tiefes Sinnen. Jetzt hörte er auf der Treppe eilige Schritte. — „Draußen steht eine alte Frau, die nach dir fragt", teilte ihm ein Ramerad mit. — „Meine Mutter!" ruft der Soldat aus, stürmt die Treppe hinunter, stürzt über den Hof, erblickt eine Frauengestalt und fliegt auf sie zu«

4. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 321

1913 - Leipzig : Hahn
321 Anzahl junger Männer auf und erklärte, sie würden dasselbe tun. Als rin Bräutigam zögerte, sich von seiner Verlobten zu trennen und ihr endlich doch seinen Entschluß verriet, sagte ihm die Braut, sie habe in der Stille getrauert, daß er nicht unter den Ersten aufgebrochen sei. Die Söhne eilten zum Heere und schrieben vor dem Aufbruch ihren Eltern von dem fertigen Entschluß, die Eltern waren damit einverstanden; es war auch ihnen nicht auffallend, daß der Sohn selbstwillig tat, was er tun mußte. Wenn ein Jüngling sich zu einem der Sammelpunkte durch- geschlagen hatte, fand er wohl seinen Bruder ebendort, der von anderer Seite zugereist war; sie hatten einander nicht einmal geschrieben. Die Universitäts-Vorlesungen mußten in Königsberg, Berlin, Bres- lau geschlossen werden. Die Studenten waren einzeln oder in kleinen Haufen aus dem Tor nach Breslau gezogen. Die preußischen Zeitungen meldeten das kurz in den zwei Zeilen: „Aus Halle, Jena, Göttingen sind fast alle Studenten in Breslau angekommen, sie wollen den Ruhm teilen, die deutsche Freiheit zu erkämpfen." Nicht nur die erst blühende Jugend trieb es in den Kampf, auch die Beamten, unentbehrliche Diener des Staates, Richter, Landräte, Männer aus jedem Kreise des Zivil- dienstes; auch die Stadtgerichte, die Büros begannen sich zu leeren. Schon am 2. März mußte ein königlicher Erlaß diesen Eifer einschränken; der Zivildienst dürfe nicht leiden; wer Soldat werden wolle, bedürfe dazu die Erlaubnis seiner Vorgesetzten; wer die Verweigerung seiner Bitte nicht tragen könne, müsse den Entscheid des Königs selbst anrufen. Wenige Familien waren indes, die nicht ihre Söhne dem Vaterlande darboten; vieler Namen stehen in gehäufter Zahl in den Listen der Regimenter, allen voran der Adel Ostpreußens. Sein Beispiel wirkte auch auf das Landvolk. Ungezählt ist die Menge der Kleinen, die mit ihren gesunden Gliedern dem Staate alles brachten, was sie besaßen. Während die Preußen an der Weichsel in dem Drange der Stunde ihre Rüstungen selbständiger, mit schnell gefundener Ordnung und uner- hörter Hingabe betrieben, wurde Breslau seit Mitte Februar Sammel- punkt für die Binnenlandschaften. Zu allen Toren der alten Stadt zogen die Haufen der Freiwilligen herein. Unter den ersten waren drei- zehn Bergleute mit drei Lehrlingen aus Waldenburg, Kohlengräber, die ärmsten Leute; ihre Mitknappen arbeiteten so lange umsonst unter der Erde, bis sie zur Ausrüstung für die Kameraden 221 Taler zusammen- brachten; gleich darauf folgten die oberschlesischen Bergleute mit ähnlichem Eifer. Kaum wollte der König an solche Opfertätigkeit des Volkes glauben; als er aus den Fenstern des Regierungsgcbäudes den ersten langen Zug von Wagen und Männern sah, welcher aus der Mark ihm nachgezogen war und die Albrechtsstraße füllte, den Zuruf hörte und die allgemeine Freude erkannte, rollten ihm die Tränen über die Wange, und Scharnhorst durfte fragen, ob er jetzt au den Eifer des Volkes glaube. Mit jedem Tage steigt der Andrang. Die Väter bieten ihre ge- rüsteten Söhne dar. Landschaftssyndikus Elsner zu Ratibor stellt sich Lesebuch f. Fortbildungsschulen rc. Nllg. Teil. 21

5. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 364

1913 - Leipzig : Hahn
364 Reitern ein ins Gefecht eilender Generals der, als er den gekrümmt aus dem Pferde sitzenden Unteroffizier sah, ihm die schlechte Haltung zu Pferd verwies und im Kampfgedränge verschwand. Am andern Morgen hatte der General erfahren, daß ihm jener Brave mit einer Kugel in der Brust begegnet sei. Er beeilte sich, ihn persönlich aufzusuchen, ihm sein leb- haftes Bedauern auszusprechen und somit den infolge eines Irrtums ge- schehenen Vorwurf wieder gutzumachen. Der verwundete Unteroffizier er- widerte indes: „Sie hatten eigentlich ganz recht, Herr General, wegen so ein »bißchen Schuß« hätte ich wohl besser zu Pferde sitzen können." Besondere Freude machte es den Kranken, wenn sie von ihren ge- sunden Kameraden besucht wurden, oder wenn sich höhere Offiziere nach ihrem 'Befinden erkundigten, oder wenn gar Kaiser Wilhelm selbst zu ihnen kam. Laß dir einmal erzählen, wie der König mit ihnen verkehrte! In das Bürgerspital zu Saarbrücken kam er im August 1870 ganz unan- gemeldet. — Die vorstehende Schwester, in voller Arbeit, mit der Küchen- schürze und aufgestreiften Ärmeln, traf er im Hausgange. — „Liebes Kind, ich bin der König, ich wollte hier meine Leute besuchen." Die Diakonissin führte ihn nebst seinem Adjutanten die Treppe hinauf. Er ging von Zimmer zu Zimmer und sprach mit jedem einzelnen, indem ec sich nach seiner Wunde, seinem Regiment usw. erkundigte, nicht bloß beim Herrn Oberst von Bismarck oder dem Major von Jena, sondern auch bei jedem Gemeinen. Dann stieg er die Treppe hinunter und wollte sich verabschieden, als die Schwester ihm bemerkte, oben unter dem Dache lägen auch noch Verwundete. Der König bedauerte, bei seiner Ermüdung, und da er noch in einem Privathause den Verwundeten einen Besuch zu machen versprochen habe, nicht mehr zu den anderen gehen zu können, und war schon vor der Tür seinem Wagen zugeeilt, da kam die Schwester, welche die oben liegenden Kranken verpflegte, die Treppe herab mit der lauten Frage, wo der König sei. Auf die Bemerkung, vor der Tür könne sie ihn sehen, trat sie näher an ihn heran und erklärte, nicht für sich, sondern für ihre Verwundeten, die so sehr danach verlangten, hätte sie diese Gnade gewünscht. „Ja, dann muß ich noch einmal hinauf- kommen", antwortete der 73jährige König und stieg die hohen Treppen wieder hinauf, unterhielt sich oben mit den einzelnen, nahm sich mit der Gabel aus dem Näpfchen des einen einen Bissen Fleisch, von dem andern ein Stückchen Brot, lobte, wie gut sie verpflegt würden, und schied dann von ihnen. Im ganzen wurden während des Krieges in den Feldlazaretten 295 644 Kranke und Verwundete und in den staatlichen Reservelazaretten einschließlich der Kriegsgefangenenlazarette 81202l verpflegt. Viele Verwundete starben jedoch, ehe sie sorgsamer Pflege teilhaftig werden konnten, oder hauchten auch ungeachtet derselben ihr Leben aus. Sie erquickten sich in ihren letzten Stunden noch an Sprüchen und Liedern, welche sie in ihrer Kindheit gelernt hatten und deren tiefe religiöse Wahrheit sich ihnen jetzt recht lebendig erwies.

6. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 345

1913 - Leipzig : Hahn
345 Wir hören die Rufe : Avant les epaulettes ! *) Sie kommen, sie kommen ? Einige Tiger, die Freiwilligen, in Sprüngen voraus; wir sehen, wie diese die Gewehre, die Jatagans**) über ihren Häuptern schwingen. Hinter ihnen die Massen im Laufschritt. „Jungs, holt fast!" ruft ein Schleswig- Holsteiner unter meinen Leuten. Ein rasendes Feuer empfängt die Stürmer. Sie stutzen und zurück! zurück! und sind verschwunden in der Dunkelheit. Der Angriff ist abgeschlagen. Ein zurückschießendes Meer; die Töne ersterben; aber andere klingen nun deutlich, ruhige, langsame Trompeten- stöße von dort, wo eben die Batterien gestanden. Drei Fackeln, die hoch hin und her geschwungen werden, zeigen sich. Zwischen den Fackeln geht einer, der unablässig eine weiße Fahne schwenkt; neben ihm ein Ofsizier. Alles geistert auf uns zu. Der Bataillonskommandeur schickt ihnen seinen Adjutanten entgegen. Dem fremden Offizier werden die Augen verbunden, dann wird er über die Mauer gehoben. Der Unterhändler bringt folgendes: Gegen freien Abzug mit Wehr und Waffen und mit klingendem Spiele sollen wir seinen Landsleuten das Gehöft übergeben. Im Weigerungsfälle kündet er uns völlige Er- drückung an. Noch heute hör' ich meinen Oberstleutnant: Nous y restons, mon camarade.***) Der Oberstleutnant ruft: „Die Herren Offiziere!" Bald umstehen wir ihn im Kreise, und der alte Herr, der keine Ansprüche mehr ans Leben macht, dem sein König, sein Vaterland alles ist, der nie andere Interessen gekannt hat, der in eiserner Sparsamkeit, im steten Einerlei ein und derselben Garnison grau geworden ist — wie spricht er nun zu uns? Seine Worte sind wie gehackt; sie kommen kurz und bestimmt. Aus seinen Augen leuchtet die hochherrliche Sonne der nüch- ternsten Pflichterfüllung, der Pflicht der Stunde. Er, der uns zuweilen auf dem Exerzierplatz durch seine Kleinigkeitskrämerei zur Verzweiflung gebracht, der in jeder Rede stecken blieb in den kleinen Gesellschaften, wo er zu sprechen hatte — jetzt klingt es scharf und schneidig. „Meine Herren! Sie alle haben gehört, was uns der Unterhändler geboten, was er im Falle der Weigerung uns zu sagen hatte. Die Antwort, die ich ihm gab, war Ihrer aller Antwort, ohne daß ich Sie zu fragen brauchte. In einer Viertelstunde werden wir umzingelt sein. Treu bis in den Tod! Es lebe der König!" Dann gab er uns allen dankend die Hand. Zu mir, der ich der Chef der dritten war, sagte er: „Die Kompagnie schickt einen Zug ms Schlößchen zum Vorstoß, wenn's nötig tut. Sie werden diesen Zug begleiten, Herr Hauptmann; mit den beiden anderen Zügen werde ich mich an der Scheune selbst aufstellen, um sie dahin zu werfen, wo die äußerste Gefahr." *) Offiziere vor die Front! **) Krumme Messer. ***) Hier bleiben wir, mein Kamerad.

7. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 354

1913 - Leipzig : Hahn
354 Wenn Ich Gott um Kraft bitte, diese königlichen Pflichten zu erfüllen, die sein Wille Mir auferlegt, so bin Ich dabei von dem Vertrauen zum preußischen Volke getragen, welches der Rückblick auf unsere Geschichte Mir gewährt. In guten und in bösen Tagen hat Preußens Volk stets treu zu seinem Könige gestanden; auf diese Treue, deren Band sich Meinen Vätern gegenüber in jeder schweren Zeit und Gefahr als unzerreißbar bewährt hat, zähle auch Ich in dem Bewußtsein, daß Ich sie aus vollem Herzen erwidere als treuer Fürst eines treuen Volkes, beide gleich stark in der Hingebung für das gemeinsame Vater- land. Diesem Bewußtsein der Gegenseitigkeit der Liebe, welche Mich mit Meinem Volke verbindet, entnehme Ich die Zuversicht, daß Gott Mir Kraft und Weisheit verleihen werde, Meines königlichen Amtes zum Heile des Vaterlandes zu walten. Potsdam, den 18. Juni 1888. Wilhelm. 151. Eine Keichstagsverhandlung. Sitzung Montag, den 6. Februar 1880. Die Sitzung wird um * Uhr *5 Minuten durch den Präsidenten von wedell- piesdorf eröffnet. Präsident: Die Sitzung ist eröffnet. Das Protokoll der vorigen Sitzung liegt zur Einsicht auf dem Bureau offen. Ich habe Urlaub erteilt dem Herrn Abgeordneten Dr. Kruse für sechs Tage. Entschuldigt find die Mitglieder des Reichstags v. Schlieckmann, Krämer und Freiherr v. Mirbach. Als Beauftragte des Bundesrats find von dem Herrn Reichskanzler für den ersten Gegenstand der Tagesordnung angemeldet: Der Kaiser!. Geheime Mberregierungsrat Herr Schultz, der Kgl. Geheime Kriegsrat Herr Koch, der Kgl. Major Herr Sachse, der Kgl. Militärintendantur- rat Herr Köde und der Kgl. Hauptmann Herr Gaede. wir treten in die Tagesordnung ein. Erster Gegenstand derselben ist die erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Aufnahme einer Anleihe für Zwecke der Verwaltung des Reichsheeres (Nr. 92 der Drucksachen). Ich eröffne die Beratung. Der Herr Reichskanzler hat das Wort. Reichskanzler Fürst von Bismarck: wenn ich heute das Wort ergreife, so ist es nicht, um die Vorlage, die der Herr Präsident eben erwähnte, Ihrer Annahme zu empfehlen; ich bin nicht in Sorge darüber, daß sie angenommen werden wird. Die Herren werden in allen Fraktionen darüber ihren Sinn fest- gestellt haben, wie sie stimmen werden, und ich habe das volle vertrauen zum deutschen Reichstag, daß er diese Steigerung der Wehrkraft geben wird in voraussichtsvoller Beurteilung der Gesamtlage Europas. Ich werde deshalb, wenn ich das Wort ergreife, mehr über die letztere zu reden haben als über die Vorlage.

8. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 408

1913 - Leipzig : Hahn
408 Die da als Fremdenlegionäre unter dem giftigen Sonnenbrodem Afrikas hinkrochen und die Brücken zur Heimat zähneknirschend sprengten, breiteten ein sattes Vergessen über das gewesene Leben; erzählte einer einmal etwas davon, so erzählte er eine bauschige Lüge, und die Wahr- heit im Rausch verleugnete die schmerzende Nüchternheit des nächsten Tages; und mehr als einer nahm mit dem französischen Rock auch einen neuen Namen. Darum kümmerte sich niemand; es genügte, daß man seinen Dienst versah und seine Nummer hatte, die am Bettpsosten klebte, in die Montur, in die Wäsche genaht war. Diese wesenlosen Nummern! 42.573 — Wachsmann, 13.112 — Grimpitz und so weiter; leere Zahlen ohne Wert; beinahe ohne Wert; schnell ersetzte Ziffern, wenn ihr Träger starb, austrat, davonlief. Auch in der Fremdenlegion ist keiner unersetz- lich; gerade da nicht. Sterben, austreten, auch ausreißen, aber nur im Frieden; im Kriege blieben sie bei der Fahne, die für sie keine Ehre be- deutete, scharten sich um die bunten Fetzen eines zerschlissenen Dreifarbem- tuches und standen zäh auf dem verlorensten Posten: schätzbares Kanonenfutter. Ach Fremdenlegionäre! Nur Fremdenlegionäre! Diese stählernen, gekauften Landsknechte, die zusammengeknallt erst umfielen, wenn ein Kolbenstoß nachhalf. „Gesindel!" so Hauptmann Maillard. „Verzweifelle!" der nachdenkliche Oberst . . . Fünf, sechs, sieben Stunden marschierte die elfte Kompanie, fünf- undzwanzig, dreißig, fünfunddreißig Kilometer zertrampelten die wund? gelaufenen Füße und griffen ruhelos aus, weiter, weiter, immer weiter, solange die Sehnen aushielten. Der schmächtige Plankenege schwankte und wimmerte: „Warum bm ich fort von daheim. . . Warum bin ich da . . . Auch in Mecklenburg ist Sand zum Krepieren!" Die Kameraden lachten grob. Eine Straße war es nicht mehr, die sic gingen. Die spitzigen Steine eines vom Sturm verwehten Kamelpfades, eines gelben Pfades in einer gelben Wüste, rissen in das Oberleder der Stiefel klaffende Löcher, und etwas Tropfrotes sickerte aus den Schrammen Gelb, entsetzlich schmierig gelb und öd und unendlich drohte diese Wüste mit diesem erstickenden Sand ohne Absehen — Sand im Norden, im Osten, im Westen. Kein Baum, kein Strauch, keine Faserwolke, die den Brand kühlte . . . Die fahlen Sandkörner zitterten in den glühheiß zitternden Strahlen des blcischwülen Mittags, und ein unbestimmtes, meertanggrünes Farbenband trennte den rauchenden Wüstenhorizont vom hellblauen Himmelsrand. Die elfte Kompanie schleppte ächzend die Körper, die Glieder, das Gepäck; die Tornister quetschten die Schulterblätter blutrünstig, die Flinten lähmten die Arme, die Kappen preßten die Schädel, und der Schweiß fraß sich durch die Mäntel. Um Mittag schrillte das Pfeifensignal, und jeder fiel zur Rast nieder, wie er war und wo er war. „Alles wegen der verdammten Platzpatronen!" keuchte Grimpitz;

9. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 409

1913 - Leipzig : Hahn
409 der Jude stöhnte todesmatt; in den Feldflaschen verdunstete der Wabe Tropfen, und im Meilenrunde keine Quelle, kein Ziehbrunnen, keine Lache. Hauptmann Maillard lobte ein solches Training bis zum äußersten; und heute wollte man am wenigsten eine frischgestärkte Legion. Das hatte er erreicht. Die Legionäre kauerten stumm, die Mattesten verlernten selbst das empörte Denken, und auch das Elend sog der brennende Sand in sich. Nur im Fieber wimmerte eine dünne, gebrochene Stimme: „Ich will sterben .. . sterben .. . sterben ..." „Verreck, aber marschier!" wiederholte ein Unteroffizier den unantast- baren Legionsspruch, dem die Rücksicht fremd, fremd Gnade und Schonung. Es sollte spaßhaft klingen und klang roh. Was liegt daran, wenn sie verrecken! Verendet am Weg, Kreaturen! Heimatloses, rechtloses, ehrloses, verachtetes Gesindel, das sein Vaterland verleugnet; Banditen, die ihr Vaterland verraten! Abseits von der Masse saß Hauptmann Maillard zu Pferd, und nervös blickten die geblendete:: Augen durch den Feldstecher; geblendet und verdrossen. Überflüssige Vorsicht, eine seltsame Angewohnheit des weich- lichen Obersten. Die Menschen reizte man damit nicht .. . Endlich krabbelten dunkle Neiterumrisfe aus dem hellen Himmels- Hintergrund; eine Sandwelle hob sie, ein Sandtal verschlang den Knäuel. Sie kamen näher, wuchsen. „Die Spahi hat er mit!" höhnte Maillard. „Etwas viel Umstände mit diesen Gaunern!" Er ließ den strotzenden Gaul tänzeln. Die Legionäre hoben erstaunt die Köpfe — Zuaven da . . . Und der lange Bruggraber schimpfte: „Dö Schimpansen haben uns no gefehlt. Dös kann a schöne Sauce werden, dös Manöver mit die verteilten Rollen." Wachsmann schob den Kopf unter den Arm — wenn es nun doch gegen die rebellischen Kabylen ginge . .. Maillard grüßte, Döglier dankte, und der etwas nierenkranke Oberst winkte mit der Hand — die arabischen, dürren, kaffeebraunen Spahi verstanden den schweigsamen Befehl und zogen einen Kreis um die elfte Kompanie. Der Hauptmann fragte halblaut, der Oberst antwortete halblaut. Dann galoppierte er mitten unter die Legionäre und parierte den Rappen auf dem Fleck: „Guten Tag, Soldaten!" Die standen schwer- fällig auf und rückten an den Käppis herum. „For die Leutseligkeit kos ik miun Taler", knurrte Borstenfeld. Däglier kniff die Augen, sah rechts, sah links, geradeaus und zurück — überall alle am Platz; die Zuaven Reiter an Reiter, die Büchsen in beiden Händen, und so schöpfte er eine Lunge Luft und sagte schneidend scharf: „Soldaten, Frankreich hat Krieg." Und die mürrischen, verelendeten, cafardgequälten Menschen johlten, tobten, schleuderten die Mützen in die Luft, schwangen die Gewehre, gestikulierten mit Armen und Beinen, jauchzten, uitd aus dem unver- ständlichen Gerase frohlockte die Freude: „Kbneg! Gott sei Dank, Gott sei Dank — 5krieg!"

10. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 411

1913 - Leipzig : Hahn
411 mit den gekrümmten Fingern in die Luft krallte, den Mund aufsperrte und die Augäpfel weißlich verdrehte; kraftlos plumpste der zerschmetterte Schädel des Inden in den Sand, in den gelben, körnigen Sand, den die Zähne knirschend zerbissen, der ein rotes Bächlein trank. „Bajonette gefällt!" brüllte Grimpitz. Es kam nicht zum Sturmlauf. Eine zweite, eine dritte . . . eine sechste Salve der Spahis in die gepreßte Masse der wehrlosen Kompanie; reihenweise taumelten, stürzten die Legionäre, der Borstenfeld klappte ein, Frehse bellte heulend wie ein wunder Fuchs, dem die Kugel das Rückgrat lähmt, der Bruggraber zuckte, Wetterle atmete Blut, Plankeneges Kopf schwand zwischen den beiden Schultern der noch Lebenden . . . Einige Deutsche suchten dennoch zu stürmen; den feuernden, unerbittlichen Gegner, der hinzielte, wo nur einer sich noch regte oder im Sande wand, erreichte keiner mit der Spitze seines Bajonettes. Dem halbtot hinwankenden Grimpitz gab Hauptmann Maillard eigen- händig den Fangschuß aus dem Revolver. Drei Minuten genügten. Die elfte Kompanie war gewesen. Bei den Sterbenden halfen die Spahis mit krummen Messern nach. Immer noch hatte Oberst de Döglier nicht hingesehen; erst als kein Schuß mehr knallte, rief er: „Hauptmann, ich bitte." „Zu Befehl." Maillards Augen glänzten. „Herr Hauptmann, ich gratuliere Ihnen zu der herrlichen Waffen- tat .. . " Es paßte so gar nicht zu einem Offizier der großen Armee, daß die schwammigen Wangen des alten Obersten zuckten; tiefernst fuhr er fort: „Vielleicht war wirklich nicht zu vermeiden, was geschehen ist, Hauptmann . . . vielleicht .. . Sie taten, was Sie für recht hielten. Ein unparteiisches Kriegsgericht wird über das Geschehene urteilen, und falls Ihr Handeln in den Augen der Richter einer Entlastung bedarf, so mag die Tatsache, daß ich zur rechten Zeit das richtige Wort nicht fand, für Sie sprechen .. . Das gehört eigentlich nicht hierher ... Jetzt sorgen Sie für die Bestattung der Gefallenen." Da brauste Maillard auf: „Die Hunde auch noch einscharren ..." Die mürben Züge des Obersten wurden hart, und recht metallen klingend sagte Döglier: „Ich muß Sie höflichst bitten, Herr Hauptmann, meine Worte nicht zu verdrehen. Ich befahl ausdrücklich, die Gefallenen zu bestatten." Der Rappe trippelte unruhig. „Bis zum Abend er- warte ich Sie in Sidi-bel-Abbes; unser Truppentransport ist um neun Uhr fällig — und in acht Tagen stehen wir, so Gott will, am rechten Rheinufer. Ich danke." In edlem Schritt trabte der prächtige Araber des Obersten über den weichen, gelben Sand, und die unbeschlagenen Hufe wühlten darin Löcher; der Reiter hing lose im Sattel; es war ihm, als schmerzten die kranken Nieren, und die Zügel pendelten schlaff. —
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